Durch den Bevölkerungszuwachs im Westen Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu Beginn der fünfziger Jahre auch in Lippe zur Gründung vieler neuer Kirchengemeinden. Die Lippische Landessynode beschloss am 19. März 1953, die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Wülfer-Bexten zum 1. April 1953 zu gründen. Mit Rücksicht auf den größeren Gemeindeteil wurde der Name wenig später geändert. Seit dem 21. November 1955 heißt die Kirchengemeinde „Wülfer-Knetterheide“.
Aspe (zum großen Teil Knetterheide), Wülfer-Bexten mit einem Teil von Bexterhagen gehörten bis dahin zum 2. Pfarrbezirk der Ev.-ref. Kirchengemeinde Schötmar. Die damalig zuständigen Seelsorger, Pfarrer Karl Thiele und Pfarrvikar Siegfried Solle, versahen zunächst das Pfarramt bis zum 15. März 1954. Der Kirchenvorstand wurde aus den Kirchenältesten gebildet, die die bisher zu Schötmar gehörenden Gemeindeteile vertraten.
Als die Zahl der Gemeindeglieder auf über 4000 angestiegen war, gründete die Lippische Landessynode am 22. Juni 1965 die 2. Pfarrstelle. Da sie jedoch nicht besetzt werden konnte, kam es 1966 zu einer Änderung der Gemeindegrenzen. Seit dem 11. Juli 1966 besteht zwischen dem Inhaber der 2. Pfarrstelle der Ev.-luth. Kirchengemeinde Schötmar mit Sitz in Knetterheide (gegründet am 22. November 1960) eine Vereinbarung, die Pfarrbezirke neu aufzuteilen, um das Ungleichgewicht der Gemeindegliederzahlen aufzuheben. Die Oststraße und die Paul-Schneider-Straße bilden seitdem die nach beiden Seiten hin offene Grenzlinie.
Diese interne Regelung zwischen Pfarrer Hans Müller und Pfarrer Helmut Bastert wurde von beiden Kirchenvorständen, nicht aber von der Lippischen Kirchenleitung bestätigt. Sie hat sich aber bis heute bewährt. Nebenbei: eine augenfällige Frucht dieser harmonischen Zusammenarbeit sind u.a. die gemeinsam getragene Jugendarbeit und der gemeinsam herausgegebene Gemeindebrief „Die2“, der seit 1995 erscheint.
Die 2. Pfarrstelle wurde zum 1. Januar 1988 durch Beschluss der Landessynode aufgehoben, aber bereits zum 1. Juli 1990 wieder gegründet. Bei dieser Gelegenheit wurden die intern festgelegten Seelsorgegrenzen zwischen der reformierten und der lutherischen Gemeinde akzeptiert. Am 27. Mai 1997 hat die Landessynode die 2. Pfarrstelle zum nächstmöglichen Termin erneut aufgehoben. Dieser Beschluss ist mit dem 1. November 1997 in Kraft getreten.
Besetzung der Pfarrstellen
Pfarrstelle I
1. Pfarrer Hans Müller, Lage (1.4.1954 bis zu seinem Tod am 18.12.1969)
Während der Jahre 1967 bis 1970 waren die Pfarrvikare Dieter Wiele, Werner Wehmeier und Klaus Lamberg zur Unterstützung von Pastor Müller eingesetzt.
2. Pfarrer Walter Brand, Nordhorn (1.11.1970 bis 31.7.1985)
3. Pfarrer Werner Wehmeier, Sylbach (1.1.1986 bis 31.12.2001)
4. Pfarrerin Birgit Krome-Mühlenmeier, Schlangen (1.1.2002 bis heute)
Pfarrstelle II
Vakant von 1965 bis 1987.
Aufhebung durch die Landessynode zum 1. Januar 1988
Neugründung zum 01. Juli 1990
Vakanz bis zum 31.3.1992
1. Pfarrerin Petra Siekmann-Heide (1.4.1992 bis 31.10.1997)
Inzwischen ist die Pfarrstelle wieder aufgehoben.